Heute ist schon der 4. Advent und Weihnachten rückt immer näher. Und wie man auch hier zu spüren bekommen hat, gibt es sehr viel zu tun und auch ich finde nur wenig Zeit für neue Rezepte. So ist es der Fall gerade, dass ich die ganze Woche nicht gekocht und mich stattdessen in der Mensa versorgt habe. Aber jetzt am Wochenende gibt es endlich mal wieder etwas Gutes (Leckeres) zu essen. Leider ist die Adventszeit schon um und heute am 4. Advent ist es schon so weit und ich kann euch den Letzten Teil der Geschichte präsentieren.
Ich hoffe sie hat euch gefallen! Um ein Feedback dahingehend würde ich mich sehr freuen. Um auch zu wissen ob ihr euch über weitere Geschichten freuen würdet…? Wie ihr euch erinnert, hat das Bärchen ja seine Ausbildung beim Schneekönig zu Ende gebracht, lassen wir uns überraschen wofür er diese gemacht hat. Und im Anschluss an die Geschichte gibt es noch die Odyssee über meine Produktion von eigentlich recht einfachen (zumindest laut Rezept) Mandel-Weichkrokant-Schnee-Pralinen, welche vom Schneekönig höchstpersönlich bestreut wurden.
Im Bären-Weihnachtsland
den ersten Teil der Geschichte findet ihr hier: Im Bären-Weihnachtsland I
den zweiten Teil der Geschichte findet ihr hier: Im Bären-Weihnachtsland II
den dritten Teil der Geschichte findet ihr hier: Im Bären-Weihnachtsland III
Verhalten schritt das Bärchen erneut durch die Hallen und Gänge des Schneekönigs. Es war der Abend nach dem dritten Advent und das Bärchen stellte sich darauf ein, nun endlich zu erfahren, wofür ihn der Schneekönig brauchte und was er tun solle. Erneut lächelten die Wachen vor dem Thronsaal, als sie das Bärchen erblickten und öffneten ihm wortlos die Türe. Papa Bär hatte das kleine Bärchen diesmal nicht bei sich, denn die Vorbereitungen für die Festtage liefen in der Weihnachtsbäckerei bereits auf vollen Touren und kein Mann konnte entbehrt werden.
„Kleines Bärchen, so früh hatte ich dich gar nicht erwartet!“ begrüßte ihn der Schneekönig beim Eintreten.
„Du bist wohl neugierig, welche Aufgaben dich erwarten, nicht wahr?“ hakte er nach.
Verlegen schaute das Bärchen zu Boden.
„Schon ein wenig“, erwiderte er, „ich meine, es kommt ja nicht alle Tage vor, dass einen der Schneekönig um Hilfe bittet.“
„Da hast du wohl recht kleines Bärchen“ lachte der König und hielt sich seinen schneeweißen und voluminösen Bauch.
„Na dann komm und ich zeige dir, worin deine Aufgabe bestehen wird“
Der Schneekönig erhob sich langsam von seinem Thron und schritt zur linken Seite der Halle, wo sich eine unscheinbare Tür verbarg, die – hinter Säulen verborgen – dem kleinen Bärchen vormals nie aufgefallen war. Der Schneekönig öffnete die Türe und das Bärchen trottete ihm gehorsam hinterher.
„Du betrittst jetzt das Innerste meines Turmes, so etwas wie das Heiligtum“ erklärte der Schneekönig ihm.
„Nur wenige kennen diese Räumlichkeiten, bis auf wenige Eingeweihte, wie übrigens auch dein Vater zum Beispiel“
„Mein Papa kennt das Heiligtum der eisigen Hallen?“ fragte das Bärchen verwundert nach.
„Ganz recht, denn er ist für die Arbeit, die wir hier verrichten unverzichtbar und einer der wichtigsten Männer im Bärental“
So hatte das Bärchen den Papa noch nie betrachtet und wurde von plötzlichem Stolz erfüllt. Die beiden liefen und liefen durch nur spärlich beleuchtete Gänge und dem Bärchen ging auf, dass sie die meiste Zeit geradeaus liefen und das in einem Turm dieser Größe, noch dazu in dieser Höhe eigentlich unmöglich sein müsste. Währenddessen fuhr der Schneekönig mit seinen Ausführungen fort.
„Dir ist vielleicht aufgefallen, dass es in diesem Jahr mit dem Schnee nicht so recht klappen wollte, nicht wahr?“
Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr der Schneekönig fort und schob sich weiter durch die Gänge.
„Das ist natürlich meine Schuld und die meiner Abteilung, denn wie allseits bekannt sein sollte, kümmern wir und nur wir allein uns um den Schneefall im Tal und auf der Welt“
„Ja, das weiß ich!“ rief das Bärchen stolz.
„Und weißt du auch, woher der ganze Schnee kommt, den wir jedes Jahr durch die Lüfte segeln lassen?“ hakte der Schneekönig nach.
„Nein, das weiß ich nicht, das hat man uns nicht beigebracht. Ich denke es ist“, er stockte, „ein Geheimnis“
„Da hast du gar nicht so Unrecht, denn wo kämen wir hin, wenn jeder wüsste, wie unser Schnee hergestellt wird. Es hätte aber sein können, dass du vielleicht mehr weißt, denn du kennst jemanden, der für die Herstellung des Schnees zuständig ist“
„Wer?“, fragte das Bärchen verwirrt.
„Na dein Papa, du Dummerchen! Er als Weihnachtskonditormeister liefert den gesamten Schnee ab, um dessen Verteilung wir uns hier zu kümmern haben“
Da war das Bärchen baff.
„Und du, Bärchen“, erklärte der Schneekönig, während er eine massige Tür aufschob, „musst mir helfen diesen Schnee unters Volk zu bringen!“
„Ich? Aber wie…“ setzte das Bärchen an und verstummte schlagartig, als er durch die Türe blickte. Vor ihm tat sich ein endlos scheinender Bereich auf, hoch über den Wolken und auf Wolken erbaut. Über den flauschig-bauschigen Boden liefen viele kleine und größere Bären, schleppten Säcke voll „Schnee“ und brachten sie zu weiteren Bären, die am Rande riesiger Siebe standen und auf die nächste Lieferung warteten. Die Siebe mochten einen Durchmesser von bestimmt vier Metern haben und auf den Schneesäcken stand, wie das Bärchen nun erkennen konnte, in großen Lettern PUDERZUCKER. In einer Ecke weiter hinten erblickte er dann Papa Bär, der die Säcke an die Umstehenden verteilte.
„Unser Schnee nämlich, musst du wissen, ist eigentlich nur speziell aufbereiteter Puderzucker aus der Weihnachtsbäckerei deines Vaters, den wir hier durch die Siebe rieseln lassen und der sich mit dem Wasser aus der darunterliegenden Wolkendecke zu Schnee verbindet und von dort auf die Erde rieselt“
Das Bärchen beobachtete weiter voller Faszination das geschäftige Treiben um ihn herum und die zahlreichen, hart arbeitenden Bären, die ihm freundlich zunickten. Von seinem Platz bei dem Puderzucker kam nun Papa Bär herübergeschlendert und ließ die anderen Bären stehen.
„Sohnemann, da bist du ja!“ rief er erfreut.
„Papa!“
„Es freut mich so, dich hier endlich begrüßen zu dürfen!
„Und du wusstest Bescheid?“ fragte das Bärchen verwirrt.
„Natürlich, die ganze Zeit, schließlich hat mein Papa mit mir damals dasselbe gemacht“
„Ich verstehe nicht…“ setzte das Bärchen an.
„Na glaubst du denn, ich hätte mein Leben lang in der Weihnachtsbäckerei gearbeitet? Und überhaupt, ich habe nicht vor, so bald in Rente zu gehen und was sollte ich dann machen, wenn du meinen Job übernehmen würdest? Ich bin nicht nur Weihnachtskonditormeister, sondern auch der offizielle Schneemann-Vorarbeiter. So wie du es sein wirst mein Sohn.“
Das Bärchen staunte nicht schlecht, während sein Papa mit seinen Ausführungen fortfuhr.
„Ich dachte wirklich, ich würde es dieses Jahr noch schaffen, doch ich bin zu alt um ins Sieb zu steigen. Und so haben der Schneekönig und ich beschlossen, dass es an der Zeit wäre, dir das Handwerk beizubringen. Pünktlich zum vierten Advent wirst du im größten Sieb unseres Wolkenreichs deinen Einstand feiern“
– – –
Und so geschah es, dass das Bärchen eine knappe Woche später, am vierten Advent, im Wolkenreich in einem riesigen Sieb stand, mit großen, geriffelten Platten an den Füßen montiert und – während zahlreiche Bären immer neuen Puderzucker in das Sieb streuten – immer und immer wieder die Fläche des Siebes ablief, mal rennend, mal gemächlich und den Zucker durch die feinen Maschen rieseln ließ, hinab in die Wolkendecke, wo sich der spezielle Puderzucker mit dem Wasser verband und in großen, bauschigen Flocken weiter unten wieder hinaustrat und langsam auf das Bärental hinabrieselte. Ein Stück abseits standen Papa und Mama Bär und beobachteten ihren Sohnemann voll Stolz. Auch der Schneekönig und der Weihnachtsmann, die ebenfalls bei ihnen standen, beobachteten das kleine Bärchen mit den großen Siebplatten an den Füßen und konnten sich ein Lächeln nicht verkneifen, während mehr und mehr Schnee durch die Wolkendecke brach und das Bärental in ein sanftes Weiß tauchte. Und während die Bären im Tal verzaubert in den Himmel starrten, trug der Wind immer mehr und mehr Schnee hinfort und in die Welt hinaus, so dass pünktlich zum Heiligabend ein Großteil der Welt in die weiße Decke gehüllt sein würde, die – wenn wir einmal ehrlich sind – genauso zu Weihnachten gehört, wie die Bären im Tal zur Mannschaft des Weihnachtsmannes.
Ich wünsche euch eine schöne letzte Vorweihnachts-Woche
Was für eine Frustration, eigentlich sollte es heute Mandel-Weichkrokant geben. Naja so etwas in der Art ist auch nach Stunden Arbeit daraus geworden aber ein Rezept gibt es heute nicht. Naja nur ein Bild, weil es ist ja sowohl lecker als auch gut platziert ganz schön aussieht.
Also heute ist aber auch einfach alles schief gelaufen. Zuerst wollte der Puderzucker nicht karamellisieren, hat geklumpt und ist dann so dunkel geworden, dass er nicht mehr verwendet werden konnte. Beim zweiten Versuch hat es dann nach gefühlten drei Stunden geklappt und tatsächlich war er dann flüssig. In der Wartezeit habe ich dann die Mandeln enthäutet, was auch ewig gedauert hat und beim Kleinhacken ist mir irgendwann der Arm abgefallen und ich musste meinen Freund weitermachen lassen. Irgendwann war es dann so weit und sowohl die Mandeln waren mehr oder weniger fein gehackt und auch der Puderzucker war karamellisiert. Nun kamen dort die Mandeln hinein, Butter und Sahne. Noch einmal eine halbe Ewigkeit später war das Ganze dann auf die im Rezept genanten 118°C erhitzt. Wobei, ich muss sagen, eigentlich hatte ich nach 112°C keine Hoffnung mehr, dass die Temperatur noch höher steigt. Denn etwa dort blieb die Temperatur stehen und sank dann eher wieder, obwohl es sprudelnd kochte.
Jetzt sollte die Masse eine halbe Stunde auskühlen und im Anschluss schneidbar sein. Also nach 1 1/2 Stunden habe ich sie in den Eisschrank für 30 Minuten gegeben, um irgendwie ein Stück abscheiden zu können. Naja aber das hat auch nicht wirklich funktioniert also kam die erhitzte Schokolade einfach über die gesamte Masse. Und noch einmal 1 Stunde Kühlschrank und 15 Minuten Eisschrank später ließ sich die Schokolade sogar schneiden und ich konnte das Foto immerhin für euch machen, welches ich im Übrigen ganz wunderbar finde. Naja, wenigstens etwas erfreuliches nach diesem vergeigten Versuch Weichkrokant-Pralinen zu machen.
Was ein Tag! Es ist schade das ich euch nichts Schönes präsentieren kann, aber naja, manchmal geht auch hier noch alles schief.
Ich wünsche euch einen schönen Abend, den werde ich jetzt mit einer leckeren Tasse Tee genießen.
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